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Fersengeschwüre erfolgreich behandeln

In unserem letzten BioMonde LIVE Experten-Webinar durften unsere Kollegen*innen in Großbritannien Frau. Gill Sykes, Podologin bei Harrogate & District NHS Trust, als Gast begrüßen. In diesem Artikel hier fassen wir ihre wichtigsten Erkenntnisse und Erfahrungen bei der Behandlung von Fersengeschwüren zusammen, die sie in dem Webinar vorgestellt hat.  

Unsere Fersen machen mit 26 Einzelknochen den größten Teil des Skeletts unserer Füße aus – und eine funktionierende gesunde Ferse ist gleichbedeutend mit Mobilität und damit auch Lebensqualität. Die Ferse ist ein komplexes Gebilde, das richtig behandelt werden muss. Unbehandelte oder falsch behandelte krankhafte Veränderungen der Ferse können sonst im schlimmsten Fall zu einer Amputation führen. 

Eine sorgfältige und umfassende Beurteilung von Beschwerden an den Füßen ist von entscheidender Bedeutung – ebenso wie das Beachten und zu Rate ziehen der NICE-Leitlinien, insbesondere für Patienten*innen mit Diabetes. Bei komplexen Veränderungen oder Erkrankungen der Ferse kann es nützlich sein, mit einem Kompaktspiegel zu arbeiten, um ein noch genaueres Bild zu bekommen, und darauf zu achten, dass eventuell vorhandene Wundverbände vor der Untersuchung entfernt werden, da dies die Identifizierung möglicher Risikofaktoren wesentlich erleichtert. 

Risiken

Zu den Risiken für die Entstehung eines diabetischen Fußsyndroms gehören sowohl Gewebeschäden als auch Kallusbildung, was wiederum zu Geschwüren führen kann, sowie ernste Erkrankungen wie eine Gangrän und Charcot-Arthropathie, die schließlich sogar zum Verlust der Gliedmaßen führen können. Besonders wichtig ist es, die Bildung von Druckgeschwüren richtig einzustufen und zu beurteilen. Druckgeschwüre unterscheiden sich zwar vom diabetischen Fußsyndrom (DFU), da sie sich nur an knöchernen Vorsprüngen und nicht an anderen Stellen des Fußes bilden. Beide müssen jedoch dringend behandelt werden, um weitere Gewebeschäden zu verhindern.

Fersengeschwüre sind die häufigste Erkrankung mit der Gill Sykes derzeit in ihrer Praxis konfrontiert wird. Das umfasst frische, oberflächliche Läsionen, bis hin zu tiefen Gewebeverletzungen und gangränösen, nekrotischen Fersen. Podologen arbeiten bei der Behandlung auf drei Hauptziele hin: die Verhinderung einer erneuten Schorfbildung, die Entlastung der Wunde sowie die Förderung der Heilung. 

Die Rolle der Larventherapie

Laut Gill Sykes ist die Larventherapie eine gute Option für das Debridement von Wunden und hat sich auch bei der Behandlung von komplexen Fersenerkrankungen bewährt. Um jedoch weitere Schäden an den Fersen der Patienten*innen während der Behandlung zu vermeiden, sollten auch eher nebensächlich erscheinende Faktoren wie die Vermeidung von Druck durch falsche Lagerungskissen oder Teile des Bettrahmens dringend beachtet werden. Hoher und konstanter Druck kann weitere Schäden verursachen und Larven während einer laufenden Therapie schädigen. Hier lohnt sich auf jeden Fall der Einsatz von Entlastungsmöglichkeiten wie Spezialbetten oder -matratzen, weichen Polsterverbänden oder die Verwendung von Entlastungsschuhen bei mobilen Patienten. 

Bei der Wahl der am besten geeigneten Entlastungsmethode(n) ist natürlich zunächst zu prüfen, was auf der jeweiligen Station bzw. in den verschiedenen Abteilungen eines Krankenhauses zur Verfügung steht. Ein multidisziplinärer Ansatz ist hier am effektivsten. Ärztliches und pflegerisches Personal, sowie wenn möglich Orthopädietechniker*innen sollten hier eng zusammenarbeiten. Und es empfiehlt sich auch, den Patienten*innen ein aktives Mitspracherecht bei ihrer Behandlung einzuräumen und sie selbst Entscheidungen treffen zu lassen – insbesondere, wenn es darum geht, das für ihre Situation und ihre Lebensumstände am besten geeignete Produkt auszuwählen. 

Wir von BioMonde bedanken uns ganz herzlich bei Gill Sykes für ihre spannende und aufschlussreiche Präsentation „Managing complexities with heel ulcers“. Ein großes Dankeschön geht auch an alle, die an dem Webinar teilgenommen haben – wir freuen uns schon darauf, Sie ab September wieder bei BioMonde LIVE zu begrüßen. 

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