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Fragen, die häufig von Patient*innen gestellt werden.

Wie wirken Larven in der Wunde?

Larven besitzen keine Beiß- oder Kauwerkzeuge. Sie geben ihre Verdauungsenzyme in die Umgebung ab.

Diese Enzyme verflüssigen abgestorbenes Gewebe und töten Bakterien ab. Von der entstehenden Bouillon ernähren sich Larven durch Aufsaugen.

Können Larven in gesundes Gewebe vordringen?

Goldfliegenlarven sind sogenannte Nekrophagen. Sie ernähren sich ausschließlich von avitalem (abgestorbenem) Eiweiß und sind nicht in der Lage, gesunde Zellen zu schädigen. Desweiteren verfügen sie über keine Beißwerkzeuge. Es kann zu Irritationen der Umgebungshaut kommen.

Können sich Larven in der Wunde vermehren?

Da Larven eine Vorstufe der Goldfliege darstellen und nur erwachsene Fliegen Eier legen können, ist eine Vermehrung ausgeschlossen.

Die Larven verbleiben auch nicht lange genug auf der Wunde, um sich hier verpuppen zu können. Weiterhin stellt eine Wunde kein geeignetes Milieu für eine Verpuppung dar.

Woher kommen die verwendeten Larven?

Medizinische Larven für die Larventherapie werden in einem speziellen Labor gezüchtet. Die Fliegen werden mit für medizinische Produkte zertifiziertem Eiweiß ernährt. Medizinische Larven schlüpfen unter streng überwachten, sterilen Bedingungen.

Wie groß sind die Larven?

Eine medizinische Larve ist zu Beginn der Therapie etwa 4 mm lang und damit kleiner als ein Reiskorn. Durch die Aufnahme von avitalem Gewebe wachsen die Larven innerhalb von vier Tagen bis zu einer Länge von etwa 12 mm.

Wie werden Larven auf Wunden aufgebracht?

Die Larven werden in einen speziellen Netzbeutel aus Polyester eingeschweißt. Dieser sogenannte BioBag wird wie eine Wundauflage auf die Wunde gelegt und fixiert. Während der gesamten Therapiedauer verbleiben die Larven im BioBag.

Wie lange dauert die Behandlung?

Ein BioBag kann bis zu vier Tagen auf der Wunde bleiben. In vielen Fällen ist die Wunde danach ausreichend gereinigt (debridiert). Es kann allerdings notwendig sein, einen zweiten oder auch dritten Zyklus durchzuführen.

Die Gesamtdauer der Therapie hängt von der Beschaffenheit der Wunde und der Menge des avitalen Gewebes sowie der Keimbelastung ab.

Was sollte man während der Larventherapie unbedingt vermeiden?

Larven sind lebendige Tiere und wachsen während der Behandlung. Direkter Druck, wie z.B. durch ungeeignetes Schuhwerk, ist zu vermeiden. Der BioBag sollte nicht in Wasser eingetaucht werden.

BioBag kann für Untersuchungen oder die Körperpflege zeitweise von der Wunde genommen werden.

Nimmt man Larventherapie wahr? Verursacht Larventherapie Schmerzen?

Viele Patient*innen merken nichts von der Larventherapie, einige berichten von einem Kribbeln oder Jucken.

Da Larven nicht im herkömmlichen Sinne fressen, wird die Wahrnehmung durch freigelegte oder auch neu ins Gewebe einschießende Nervenenden ausgelöst. Das bedeutet, dass sich die Empfindung während der Therapie verändern kann.

In einigen Fällen kann ein vermehrter Wundschmerz auftreten. Dies wird meist bei durch arterielle Durchblutungsstörungen verursachte Wunden beobachtet. Im Fall von Schmerzen kann mit gängigen Analgetika gegengearbeitet werden.

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